Chronik 1989 – 2009

Text: Jürgen Achenbach

Die erste Mannschaft schloss das Spieljahr 1988/1989 mit dem 10. Platz in der Kreisliga B ab. Hierbei wurden 26:30 Punkte bei 43 : 36 Toren erreicht. Die zweite Mannschaft belegte mit 19 : 37 Punkten und 30 : 61 Toren den 9. Platz der Kreisliga C.

 

Bernd Scholz hatte mit Beginn der Saison 1987/88 das Traineramt in Öttershagen übernommen. Ihm muss ein maßgeblicher Anteil an dem sich positiv entwickelnden Image der Mannschaft und damit des gesamten Vereins zugeschrieben werden. Motivation wurde groß geschrieben und das Team brachte wieder gute Leistungen, die sich auf die gesamte Vereinsarbeit niederschlugen.

 

Dieses Engagement – so konnte Vorsitzender Erwin Hassel im Rahmen der Mitgliederversammlung kund tun – sollte nach dem Willen des Vereins und auch des Trainers bis zum Ende der Saison 1991/92 ausgeweitet werden.

 

So brachten die folgenden Jahre auch den erwünschten Erfolg. Die erste Mannschaft setzte sich in den oberen Regionen der Tabelle fest, nach dem zehnten Platz in der Saison 1988/89 folgte 1989/1990 ein dritter Platz, 1990/91 ein vierter Platz.

 

Gleichzeitig konnte die Jugendarbeit intensiviert werden. Unter der sportlichen Leitung von Bernd Hermes und dem als Betreuer fungierenden Jürgen Achenbach wurde ein Jugend-Sporttag in Öttershagen veranstaltet, der großen Anklang fand. Die Folge war die Gründung einer Bambini-Mannschaft zur Saison 1994/95. Bemerkenswert ist, dass in diesem Jahr ein Mitgliederbestand von 16! in der Jugendabteilung des Vereins zu verzeichnen war. Die Gründung dieser kleinen Truppe muss im Nachhinein allerdings als Initialzündung für eine stetig sich weiter entwickelnde Anzahl an Jugendlichen in unserem Verein bezeichnet werden.

Bis zum heutigen Zeitpunkt sind mehr als 100 Jugendspieler für den SVÖ zum Spielbetrieb angemeldet, bis auf einen Jahrgang alle anderen mit Mannschaften besetzt.

Im Blick auf die Bambini-Mannschaft aus dem Jahre 1994/95 spielen mit Stefan Achenbach und Lars Seelbach nach wie vor zwei Spieler im Stamm der Seniorenmannschaft. Zu Stefan Achenbach sollte man an dieser Stelle festhalten, dass er bereits nach seinem Urgroßvater Ewald Gerhards, seinem Großvater Gerd Gerhards, dem Onkel Frank und seinem Vater Jürgen in vierter Generation für den SVÖ die Fußballschuhe schnürt.

 

Trotzdem musste am Ende der Spielzeit 1992/1993 der Abstieg der ersten Mannschaft aus der Kreisliga B hingenommen werden, ein „Betriebsunfall“, der bereits in der Saison 1993/94 wieder korrigiert werden konnte. Es gelang der Wiederaufstieg mit 55 : 12 Toren und 37 : 7 Punkten. Allerdings hatte die Nachbarmannschaft aus Schönenbach die gleiche Punktzahl erreicht. Das fällige Entscheidungsspiel in Rosbach konnte unsere Elf mit 2 . 1 für sich entscheiden und so das neuerliche Abenteuer der Kreisliga B angehen.

Dass diese Runde tatsächlich zum Abenteuer geriet, belegt der sofortige Wiederabstieg in die Kreisliga C.

 

Nach der Saison 1995/96 war Morton Lüdtke aus Helpenstell Friedhelm Fritz als Trainer in Öttershagen gefolgt. Unter seiner Leitung konnte die Mannschaft wiederum den ersten Platz der Kreisliga C belegen. 57 Punkte und 92 : 17 Tore belegen eine große Überlegenheit in diesem Spieljahr und stehen für eine verdiente Meisterschaft.

 

Allerdings waren erstmals Anzeichen für schwierigere Zeiten zu erkennen. Mit Beginn der Saison 1996/97 konnte erstmals keine Reservemannschaft angemeldet werden. Und obwohl die Zahl der Jugendlichen stets auf einem hohen Level steht, konnte bis heute keine zweite Mannschaft mehr zum Spielbetrieb gemeldet werden.

 

Auch in der Saison 1996/97 folgte der Abstieg zurück in Kreisliga C. Klaus Prior übernahm die Trainingsleitung, gab aber im Dezember 1998 auf, weil sein Engagement nicht auf ein entsprechendes Echo in der Trainingsbeteiligung stieß und damit auch der Erfolg sich nicht in dem gewünschten Maße einstellte. In dieser für den Verein sehr schwierigen Situation fanden sich allerdings zwei alte Vertraute, die die Verantwortung übernahmen. André Geilhausen und Uwe Adolph übernahmen die Trainingsleitung und sprangen auch – trotz „salomonischen“ Alters noch als Spieler ein.

So konnte auch diese Durststrecke überwunden werden.

 

Der Vorstand bereitete das 80-jährige Bestehen im Jahr 1999 vor, als den Verein ein unerwarteter Schock traf. Unser langjähriges Mitglied, Trainer und Freund Friedhelm Fritz verstarb plötzlich und unerwartet am 11. Mai 1999 im Rahmen einer Trainingsabends der Alte-Herren Mannschaft. Ein Herzinfarkt während des Trainings nahm ihm viel zu früh die Möglichkeit, seine Vorhaben noch in die Tat umzusetzen.

Dieses Ereignis markiert sicherlich eine der schwierigsten Situationen im Vereinsleben.

 

Die Vorbereitung der Feier des 80. Geburtstages war dennoch weit fortgeschritten – ein Zurück war nicht mehr möglich. Schließlich waren die Verträge für den Zeltverleih, die Disco am 04.06. einschließlich der Sangria-Fete und den Auftritt der „Bläck-Föss“ am 05.06. unterschrieben.

 

Am Sonntag, 06.06.1999 fand der große Festkommers im Festzelt unter der Schirmherrschaft des Oberkreisdirektors (heute: Landrat) Fritjof Kühn statt.

Dem Entgegenkommen der „Bläck Föss“ ist es zu verdanken, dass der Verein nach diesem Jubiläum nicht in einem finanziellen Desaster endete, weil sie auf einen großen Teil ihrer Gage verzichteten.

Fatal war an dieser Geschichte, dass die Kölner Truppe einige Wochen vor dem Auftritt in Öttershagen einen Auftritt in Waldbröl zelebriert hatten. Damit war dem SVÖ ein Großteil seines Publikums ohne eigenes Verschulden abhanden gekommen.

 

 

Im darauf folgenden Jahr schaffte die Mannschaft unter der Leitung von Norman Becker den 10. Platz in der Kreisliga C. Mit 36 Punkten und 40 : 61 Toren war natürlich der Aufstieg kein Thema – aber die gute Jugendarbeit trug Früchte. Fünf Jugendliche konnten zum Senior erklärt werden und nahmen regelmäßig am Spielbetrieb teil. Einerseits ein schöner Erfolg der jahrelangen Jugendarbeit – andererseits eine Fortsetzung des zurückgehenden Engagements der Senioren.

 

Die Seniorenmannschaft belegte nach Beendigung der Saison 2000/2001 mit 79 : 48 Toren und 48 Punkten den 7. Platz: in der Kreisliga C und Sascha Henk wurde als Trainer Nachfolger von Norman Becker und konnte als Spielertrainer auch für eine Verstärkung der Mannschaft sorgen.

 

Es folgte in der Saison 2001/02 ein dritter Platz, bevor im Jahr 2003 der lange Zeit erhoffte Aufstieg in die Kreisliga C folgte.

Dieser Erfolg ist eine konsequente Folge der guten Arbeit, die Sascha Henk für unseren Verein verrichtete. Ihm war es – wie einigen Jahren zuvor auch Bernd Scholz – zu verdanken, dass jugendliche und ältere Spieler eine Einheit fanden, dass Disziplin einkehrte und alle sich – bei allem Spaß – dem Erfolgswillen unterordneten.

 

Leider folgte bereits im Jahre 2004 der Wiederabstieg in die Kreisliga C, aus der – nach zwei zweiten Plätzen im Jahr 2008 und 2009 – bis zum Jubiläum in diesem Jahr ein Aufstieg in die Kreisliga B nicht wieder gelingen konnte.

 

Es ist dem Verein zu wünschen, dass dieses sportliche Ziel baldmöglichst erreicht werden kann.

Zu groß sind die derzeitigen Pläne – nach der Erstellung des neuen Sportheimes, das im November 2008 seiner offiziellen Bestimmung übergeben werden konnte ist der Neubau eines Kunstrasenplatzes in Planung – als dass die sportlichen Ziele nicht höher gesteckt werden müssen.

 

Nachdem Marco Hundhausen – schon sein Großvater und auch sein Vater waren für den SVÖ aktiv – die Trainingsleitung in den letzten Jahren gemeinsam mit Oliver Trampenau übernommen hatte, folgt ihm mit Beginn der Saison 2009/2010 Norman Becker. Oliver Trampenau wird ihm auch weiterhin als Unterstützung im Training – aber fast noch wichtiger: auf dem Spielfeld – zur Seite stehen.

Wie auch Vorgänger Wolfgang Lade, so wünscht der Chronist dem Verein alles Gute, viel Erfolg vor allem im sportlichen Bereich und dass die anstehenden Aufgaben erfolgreich gelöst und bewältigt werden können.

 

Hierzu bedarf es – wie auch in der Vergangenheit – einergroßen Anzahl von Enthusiasten und Förderer, von Ehrenamtlichen, die – wie z. B. Ulrich Weiper – immer wieder den Rasen um das Spielfeld mähen, Vorständen, die sich um die Bandenwerbung kümmern, die sich um den Ablauf des sonntäglichen Spieltages bemühen, die administrative Aufgaben übernehmen, und, und, und…

 

Hierfür dankt der Vorstand allen, die sich um das Wohl des Vereins bemühen, sei es Jutta Neef, die das Sportheim zur Zeit reinigt, die Trikotwäsche übernimmt und die auch Sonntags am Spielfeldrand steht, sei es Klaus Stenger, der als „Wirtschafter“ stets dafür sorgt, dass genügend Getränke da sind, sei es Ralf Gerhards, der seit Jahren mit Eifer für die Jugendabteilung zuständig ist.

 

All diesen – und den vielen an dieser Stelle nicht Genannten sei hier gedankt für das, was sie dem Verein Gutes tun, damit die 90 Jahre währende Tradition in Öttershagen weiter leben kann.